"Ich denke, dass es weltweit einen Markt für vielleicht fünf Computer gibt”

Diese Prognose stellte Thomas Watson, seinerzeit Chairman von IBM im Jahr 1943. Heute werden weltweit jeden Monat ca. 18 Millionen Computer verkauft. Von Smartphones oder Tablets mal ganz abgesehen. 

Ich finde diese Aussage von Thomas Watson zeigt schön, wie sehr wir mit Prognosen immer wieder daneben liegen. Ganz ähnlich ging es uns in Deutschland, als Mitte der 1980er Jahre das große Waldsterben vorausgesagt wurde. Heute geht es unserem Wald so gut wie lange nicht und das obwohl er längst komplett verschwunden sein müsste. Immer wieder versuchen wir die Zukunft vorauszusagen und scheitern in den meisten Fällen kläglich. Woran liegt das?

Der Harvard-Ökonom John Kenneth Galbraith formulierte es so: "Es gibt zwei Arten von Leuten, die die Zukunft vorhersagen: jene, die nichts wissen, und jene, die nicht wissen, dass sie nichts wissen". Auch nach Untersuchungen des Berkeley Professors Philip Tetlock, der über 80.000 Vorhersagen über einen Zeitraum von 10 Jahren untersuchte, trafen Prognosen nicht häufiger zu, als wenn man eine Münze geworfen hätte.

Das Problem: Die sogenannten "Experten" können nur gewinnen. Trifft ihre Prognose zu, so erhalten sie mediale Aufmerksamkeit, Beratungsaufträge und können sich eine goldene Nase verdienen. Liegen sie allerdings falsch, dann interessiert sich keiner mehr für diese Prognose. Daher ist es nur sinnvoll so viele Dinge wie möglich zu prognostizieren.

Dies gilt vor allem an der Börse, deshalb sei auf der Hut vor Leuten die im Brustton der Überzeugung vorhersagen, bei wie vielen Punkten sich der DAX am Ende des Jahres befindet, oder dass der Crash kurz bevor steht. Keiner hat eine Glaskugel und kann mit Sicherheit sagen wie sich die Zukunft entwickelt. Es ist möglicherweise schwer zu akzeptieren, aber ich denke als Anleger hilft es uns, wenn wir diese Tatsache akzeptieren. 

Welche Erfahrungen habt ihr mit Prognosen gemacht? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!

Euer Privatanleger